Informationen zur Gas- und Energieversorgung in Essen

Der "Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland" basiert auf der sogenannten europäischen SoS-Verordnung, d.h. konkret der Verordnung (EU) 2017/1938 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Oktober 2017 über Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung. Er kennt drei Stufen, je nachdem, wie deutlich der Eingriff des Staates ist: 1. Frühwarnstufe, 2. Alarmstufe und 3. Notfallstufe.

Die Alarmstufe wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am 23. Juni 2022 ausgerufen. Sie tritt ein, wenn laut Notfallplan Gas "eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt, der Markt aber noch in der Lage ist, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen, ohne dass nicht marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden müssen." Mit der ausgerufenen Alarmstufe wird die Beobachtung intensiviert und das Signal gesetzt, dass der Verbrauch aus Vorsorgegründen reduziert werden soll.

Die Ausrufung der Alarmstufe führt zunächst zu keinen unmittelbaren Folgen für Verbraucher*innen. Selbst im Fall von Versorgungsengpässen sind private Haushalte und soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser besonders geschützt: Auch bei einer Gasknappheit ist ihre Versorgung gewährleistet.

Dennoch bedeutet die Alarmstufe für alle Verbraucher*innen – von der Industrie über öffentliche Einrichtungen bis hin zu privaten Haushalten – dass sie den Gas- und Energieverbrauch aus Vorsorgegründen weiter reduzieren sollen.

Zudem ist davon auszugehen, dass es zu weiteren Preissteigerungen bei Gas und Energie kommen wird, was sich in der Folge auch auf die Verbraucherpreise auswirkt.

Die Versorgung der privaten Haushalte ist gesichert. Für Unternehmen ändert sich erst einmal auch nichts. Aber die Lage ist ernst. Deshalb bedeutet die Ausrufung der Alarmstufe für alle Verbraucher*innen – von der Industrie über öffentliche Einrichtungen bis hin zu privaten Haushalten – dass sie, wo immer möglich, Gas und Energie einsparen sollen.

Für Engpasssituation gibt es in Europa Sicherungsmechanismen, die auch in Deutschland und damit auch in Essen gelten. Es gibt Notfall- und Krisenpläne. Bei Versorgungseinschränkungen werden Teile der Versorgung über alternative Brennstoffe sichergestellt. Die rechtlichen Vorgaben sehen vor, dann schrittweise "nicht geschützte Kund*innen" von der Gasversorgung zu trennen. Dazu zählen in erster Linie Industrie- und Gewerbekunden, aber auch öffentliche Einrichtungen. Haushalte und sensible Einrichtungen wie Krankenhäuser und Altenpflegeheime sind durch die gesetzlichen Bestimmungen besonders geschützt.

Die Bundesnetzagentur berichtet über die aktuelle Lage der Gasversorgung auf www.bundesnetzagentur.de.

Die Stadtwerke Essen sind verantwortlich für die Gas- und Energieversorgung im Essener Stadtgebiet. Sie stimmen sich mit der Stadtverwaltung und weiteren relevanten Akteur*innen ab, um alle notwendigen Schritte für eine gesicherte Versorgung im kommenden Winter zu ergreifen. Individuelle Informationen zu ihrer Versorgung erhalten Bürger*innen bei den Stadtwerken bzw. bei ihren jeweiligen Anbieter*innen.

Kund*innenkontakt:
Stadtwerke Essen AG
Rüttenscheider Straße 27-37
45128 Essen
Telefon: 0201 800-3333
E-Mail: info@stadtwerke-essen.de
www.stadtwerke-essen.de/kontakt

Je weniger Gas wir verbrauchen, desto mehr Gas kann eingespeichert werden. Deshalb können alle durch eine Reduktion ihres Verbrauchs helfen, möglichst viel Energie und Gas zu sparen. Durch ein Grad weniger Raumtemperatur kann man beispielsweise den Gasverbrauch um sechs Prozent senken.

In fast jedem Haushalt gibt es Einsparpotenziale. Jede noch so kleine Reduktion des Verbrauchs hilft, sowohl Energie als auch Geld zu sparen, die Umwelt zu schonen und zu einer stabilen Versorgungslage beizutragen: vom kürzeren Duschen über das Senken der Raumtemperatur bis hin zum späteren Einschalten des Lichts am Abend. Die Stadt Essen hat hier auf der Website verschiedene Energiespartipps zusammengestellt.